Endlich nehme ich mir wieder Zeit für einen Monatsrückblick. Zeit zum Innehalten, zur Dankbarkeit und Reflexion des Erlebten und Erreichten. Dieses Mal wird es ein langer Rückblick. Denn die letzten drei Monate waren zum einen vollgepackt mit schönen privaten Ereignissen wie Urlaub und Geburtstagsfeiern, zum anderen mit zahlreichen Coachingterminen und Waldbadeneinheiten, einer Weiterbildung und ein mehrtägiges Netzwerktreffen. Das führte nun dazu, dass ich die Monatsrückblicke über drei Monate zusammenfasse und die Rückschau erfüllt mich mit Freude und Stolz.
Geburtstage, Geburtstage, Geburtstage
So viel wie von Mai bis Juli dieses Jahres haben wir seit Jahren nicht mehr gefeiert. Gestartet bin ich im Mai mit meinem eigenen 40. Geburtstag. Die letzten Jahre immer sehr klein gehalten, habe ich dieses Mal ordentlich gefeiert. Zunächst verbrachte ich einen freien Tag mit meinem Mann, mit leckerem Frühstück, Einkaufsbummel und Abendessen mit der engeren Verwandtschaft. Am darauffolgenden Wochenende schliefen die Kinder dann erstmalig alleine bei Oma und mein Mann und ich gönnten uns einen Wellness-Aufenthalt am Tegernsee. Ende Mai folgte schließlich noch eine kleine Geburtstagsfeier mit engen Freunden, teils aus Schultagen, bei besten Temperaturen vor unserem Haus. Highlight für Kinder und Entspannung für die Eltern war dabei die Kinderbetreuung unserer lieben Nachbarin Sandra mit ihrer florierenden Unternehmung Grinsebacke-Events. Gleich zwei weitere 40. Geburtstagsfeiern langjähriger Freunde aus Schulzeiten folgten im Juni und Juli.



Zu guter Letzt wurde natürlich auch der 3. Geburtstag unserer kleinen Tochter ausgiebig gefeiert. Das heißt Kuchen und Muffins backen für den Kindergarten, für die Feier mit der Verwandtschaft und Vorbereitungen für den Kindergeburtstag am darauffolgenden Samstag. Glücklicherweise unterstützen mich auch mein Mann und andere Mütter bei der Essenszubereitung, sodass ich mich auf die Vorbereitung und Durchführung von Kinderspielen inklusive Piraten-Schatzsuche konzentrieren konnte, was mir eindeutig mehr Spaß macht.
Der letzte Urlaub im Paradies, bevor es abbrannte
Ende Mai bis Mitte Juni nahmen wir nun schon zum dritten Mal die lange Fahrt zur Düne von Pilat an der französischen Atlantikküste südlich von Bordeaux in Kauf. Denn es ist ein Traumziel mit Erholungsfaktor. Meer und die beeindruckende Riesendüne zur einen, Pinienwald zur anderen Seite. Wir hatten eine schöne Familienzeit und die Kinder konnten dieses Mal alles schon etwas bewusster wahrnehmen als noch vor zwei Jahren.
Die schönen Erinnerungen haben aber nach den neuesten Horrornachrichten leider einen sehr traurigen Beigeschmack. Ein Waldbrand hat in den letzten Tagen alles zerstört. Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden, da alle Campingplätze und der nahegelegene Ort evakuiert werden konnte. Ich bin aber zutiefst schockiert und traurig, dass dieses Naturparadies des Pinienwaldes zerstört ist. Generell erschüttert mich die Häufung der Nachrichten zu Naturkatastrophen und ich stelle fest, dass es nochmal eine andere Dimension des Schreckens ist, wenn man den Ort kennt, der abbrannte.



Netzwerktreffen mit Tiefgang und Start einer Weiterbildungsreihe, die mich ankommen lässt
Für den Schwenk zu den beruflichen Entwicklungen der letzten drei Monate starte ich mit zwei Ereignissen, bei denen ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte, vieles dazu lernte und die mich teils tief berührten.
Der Bildungsträger (Michael Ploschke Consulting), über den ich als freie Mitarbeiterin im Bereich Systemisches Coaching und Karrierecoaching tätig bin, hat alle mittlerweile knapp 60 Coaches seines Netzwerks zu einem Treffen eingeladen. Es war in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung. Es gab ausreichend Raum zum persönlichen Kennenlernen und für informellen Austausch. Mit der gewählten Methode Barcamp, d.h. einer offenen Tagung, deren Inhalt von den Teilnehmenden zu Beginn selbst entwickelt und über den weiteren Verlauf gestaltet wird, ergaben sich unglaublich vielseitige und spannende Themen und Austauschrunden. Das Format habe ich in Unternehmenskontexten schon ein paar Mal erlebt, aber nie in dieser erfolgreichen Durchführung in Reinform, also ohne zentrale Steuerung oder „Einmischung“ der Organisatoren. Ich erlebte spannende Austauschrunden, in denen ich mein Wissen zu Konfliktmanagement, Gewaltfreier Kommunikation und Methoden der Analyse persönlicher Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern konnte. Außerdem durfte ich Einblicke in die Methode der Logosynthese in Form einer sehr energetisierenden Selbsterfahrung gewinnen, eine achtsame Weinprobe mit Schärfung des Geruchssinns erleben, Improvisationstheater spielen und Waldbadenübungen mit Interessierten selbst durchführen. Auch der Name „Mittelerde-Treffen“ war nicht nur durch die Wahl des Ortes in der Mitte Deutschlands Programm, sondern passte auch gut zu dem Humor und der Offenheit, die der Geschäftsführer und die Mitarbeitenden der Zentrale authentisch transportieren. Generell war ich gerührt von so viel Menschlichkeit, Authentizität und gefühlter Integrität der vermittelten Unternehmenswerte. Es ist gelungen innerhalb von drei Tagen eine Verbundenheit unter ansonsten völlig eigenständig tätigen und über ganz Deutschland verteilten Freiberuflern zu schaffen, wie ich selbst in langjährig bestehenden Teams in der Vergangenheit oft nicht erlebte.


Auch wenn ich den Glaubenssatz „ich benötige noch weitere Ausbildungen, um als selbstständiger Coach und Trainer arbeiten zu können“, überwunden habe und durch die zahlreichen Durchführungen von Coachings nun wieder regelmäßig Kompetenzerleben spüre, besuche ich ausgewählte Weiterbildungen zu Themen, die mich interessieren und bei denen ich mir erhoffe weitere Schwerpunkte in meiner Arbeit setzen zu können. Der Beginn der Weiterbildungsreihe „Der Körper in Beratung und Therapie“ erwies sich hierbei als absoluter Volltreffer. Getragen von der charismatischen und unglaublich erfahrenen systemischen Familien- und Körpertherapeutin Erika Lützner-Lay, wurde während der drei Tage personenzentrierte Gesprächsführung unter Einbezug und Spiegelung verschiedenster Ebenen (Körperwahrnehmungen, Mimik, Stimmlage, Bildsprache, etc.) erlebbar. Ich freue mich auf die weiteren Module und habe das Gefühl angekommen zu sein.
Ein Blogartikel der meine Perspektive erweiterte
Meine Onlinepräsenz der letzten Monate war eher dürftig. Ein Blogartikel verdient für mich aber besondere Beachtung, da er mich während der Entstehung und vor allem auch danach sehr zum Nachdenken hinsichtlich meiner zukünftigen Angebote brachte.
Bei der Challenge Boom Boom Blog von Sympathexter Ende Mai wurde den Teilnehmenden das Schreiben eines persönlichen Blog-Artikels empfohlen, der sich mit der Frage beschäftigt „Wie ich wurde, was ich bin…“. Ja, was denn eigentlich? Ich entschied mich das WAS auf meine Entwicklung zum Natur-Resilienz-Coach zu beziehen. Es passierten erstaunliche Dinge beim Entstehungsprozess des Artikels und auch noch danach. Zunächst entwickelte sich beim Schreiben ganz automatisch immer mehr ein roter Faden aus den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen meines Lebens und die Erkenntnis: Es sind meine eigenen über die Jahre weiterentwickelten Resilienzwurzeln, die mich dahin geführt haben, wo ich heute stehe. Dadurch bin ich heute außerdem bei vielen Themen in der Lage, meine Kund:innen mitfühlend und verständnisvoll zu begleiten. Da der Artikel immer persönlicher wurde, hatte ich zunächst länger mit dem von Judith Peters geprägten Begriff der Content-Ängst zu kämpfen, bevor ich ihn veröffentlichte und erst viel später auch bei Social Media teilte. Es fühlt sich nun aber stimmig an und es stellten sich außerdem weitere Erkenntnisse ein.

Während des Schreibens und vor allem bei der anschließenden gedanklichen Beschäftigung damit stellte ich fest, dass auch meine Tätigkeit im Bereich Laufbahn-Coaching und Karriereberatung nicht einfach daher rührt, dass ich die Chance, die sich mir durch Empfehlung bei o.g. Bildungsträger bot, ergriff, um ein gutes erstes Standbein für den Beginn meiner Selbstständigkeit zu haben. Sondern auch mein Wirken als systemischer Karrierecoach ist von persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Jobverlust und eigener Neuorientierung beeinflusst. Ich kann die teils große Unsicherheit meiner Kund:innen bei deren beruflichen (Neu-) Orientierung verstehen und sie auf ihrem Weg verständnisvoll begleiten. Meine Kund:innen heben außerdem immer wieder hervor, wie wertvoll meine langjährigen Kenntnisse aus dem Personalmanagement im späteren Coachingprozess seien, wenn es nach der Entscheidung für eine berufliche Ausrichtung um konkrete Strategien und Methoden im Bewerbungsprozess geht. Diesen eher beratenden Anteil im Karrierecoaching betrachtete ich anfangs als notwendiges Übel dieses Angebots. Ich stelle aber fest, dass es mir Freude bereitet zu sehen, wie dankbar die Kund:innen für meine Tipps sind und wie sie damit in die eigene Umsetzung kommen.
Ich werde daher die Ansprache auf meiner Website in den nächsten Wochen und Monaten neben Natur- und Resilienz-Coaching auch in Richtung Laufbahncoaching und Karriereberatung ausbauen.
Karrierecoaching meets Naturcoaching
Seit Ende April ist mein Terminkalender dank Karrierecoachings mit Vermittlungsgutschein der Arbeitsagenturen ziemlich voll. Denn ich habe alle Kund:innen, die sich nach einem Erstgespräch für mich entschieden haben, in vollem Umfang (meist 30 Unterrichtseinheiten mit mindestens zwei Einheiten pro Woche) angenommen. Endlich spürte ich mal wieder richtig viel Selbstwirksamkeit im Beruf. Denn die intensive Begleitung von Menschen im Rahmen von 1:1 Settings habe ich zuletzt während meines Jobs als Personalleiterin vor den Elternzeiten erlebt, Coaching-Gespräche mit Bekannten und Testkunden mal ausgenommen.
Das Wunderbare daran ist außerdem, dass nicht nur die Tätigkeit aufgrund der sehr individuellen Coachingziele und Prozesse, sondern auch die Durchführungsorte sehr abwechslungsreich sind. Es kamen einige Kunden explizit zu mir, weil ich auch Naturcoachings anbiete. Wenn das Thema der Sitzung und die geplante Methodik passte, ging ich mit ihnen in den Wald. Dabei lerne ich selbst noch weiter über die Durchführungsmöglichkeit verschiedener Methoden im natürlichen Setting.


Herzensprojekt: Waldbaden für die Erzieher:innen der KiTa meiner Kinder
Im Rahmen meiner Tätigkeit im Elternausschuss des Kindergartens, in den meine Kinder gehen, hörte erneut die Klagen von ein paar Eltern über für mich wahrgenommene Kleinigkeiten wie z.B. dass die Kita zwischen 13 und 14 Uhr zur Abholung nicht zugänglich ist (weil Mittagsruhe für die Kleinen ist) oder dass nicht transparent kommuniziert wird wie der Kreis-Elternausschuss gewählt wird (schau doch in die entsprechende Satzung) oder weshalb mit den zukünftigen Schulanfängern keine Schreib- bzw. Schwungübungen gemacht werden (mach das doch zu Hause selbst). Hallo? Sieht jemand, der diese Anliegen hat eigentlich auch, dass es wie in den meisten Kitas aktuell einige unbesetzte Stellen neben krankheitsbedingten Ausfällen gibt? Und erinnert sich noch jemand, dass unsere Einrichtung während der gesamten Pandemie-Zeit so wenig Notbetreuung hatte wie kaum eine andere Einrichtung, weil alle extrem viel Flexibilität zeigten? Und dass ganz nebenbei unseren Kindern trotz aller Unwägbarkeiten ein weitestgehend „normaler“ Kindergartenalltag ermöglicht wurde?
Da hatte ich die Idee, Waldbaden als Auszeit für interessierte Erzieher:innen der Einrichtung anzubieten. Die Kindergartenleiterin war sofort begeistert und stellte dafür zwei Termine der wöchentlichen Teamrunden zur Verfügung, um das Angebot während der Arbeitszeit nutzen zu können. So kam es, dass sich zwei Gruppen à acht Teilnehmenden bildeten. Die Einheiten gestaltete ich unter der Überschrift „Achtsamkeit und Selbstfürsorge im Wald“, denn in fürsorgenden Berufen ist das Thema von großer Bedeutung, wie ich finde. Es bereitete mir Freude mehr als nur Worte der Dankbarkeit zu schenken und die Rückmeldungen der Teilnehmenden war sehr positiv.

Was sonst noch so los war
- Folgende Blogartikel habe ich von Mai bis Juli veröffentlicht: Monatsrückblick April, Meine Löffel-Liste, 12 von 12 Mai, Übungen und Tipps zur Augenentspannung bei Bildschirmarbeit, 12 von 12 Juni, Wie ich wurde was ich bin: Mein Weg zum Coach
- Austausch mit einer Unternehmensberaterin, mit der ich früher eng zusammen arbeitete, und der Möglichkeit in deren Trainernetzwerk sichtbar zu werden
- Erweiterung meiner Konzeptideen im Bereich Team-Resilienz Trainings für Unternehmen
- Neue Entwürfe von Flyern zu meinen Naturangeboten nach intensivem Brainstorming mit meiner Freundin und Business-Partnerin in Neustadt
- Fahrrad-Touren nach Reparatur meines Mountainbikes
- Umsetzung des Punktes „Hängematten für den Wald kaufen“ meiner Löffel-Liste und für eigene Auszeit und für Naturcoachings zu nutzen


Trotz langer To-Do Liste für meine Angebotsseiten und Marketingaktivitäten nehme ich mir für August nicht so viel vor, da es drei Wochen Kindergartenferien geben wird.
Lesen wir uns im nächsten Rückblick? Genieße weiterhin deinen Sommer. Alles Liebe, Bianca
2 Kommentare zu „Monatsrückblick Mai, Juni und Juli 2022“
Was für ein toller Drei-Monats-Rückblick!! Es war so viel interessantes und spannendes dabei. Nachträglich noch alles Gute zum Geburtstag!
Ich kann total verstehen, dass Du weiterhin Ausbildungen machst. Es entstehen ja auch neue Methoden und sich selbst weiterzuentwickeln ist irgendwie selbstverständlich für Coaches. Es gehört dazu und hört nie auf 😉 Toll, dass dieser Teamgeist entstanden ist. Das schaffen nicht mal Unternehmen. Bei uns funktioniert das auch, obwohl alle selbstständig unterwegs sind. Das fasziniert und begeistert mich nach wie vor.
LIebe Grüße aus München von Marita
Liebe Marita,
herzlichen Dank für die Glückwünsche. Es freut mich, dass der Artikel auch für Dich interessant zu lesen war.
Spannend, dass auch Du die Erfahung des Teamgeists in der Selbstständigkeit machst. Das ist ja häufig auch ein Grund weshalb viele eine Anstellung bevorzugen.
Liebe Grüße, Bianca