Heute sind wir gekommen, um Kastanien zu sammeln.
Ich habe einen Weg gewählt, auf dem es von Kastanienbäumen nur so wimmelt. Er führt uns bergauf, weg von den typischen Attraktionen in diesem Waldabschnitt. Wenig belaufen und dabei übersät mit herabgefallenen Esskastanien. Die Zweige der Bäume knistern und knacken im Wind. Werfen immer wieder auch neue Esskastanien herab. Manche platzen direkt neben uns auf.
Wir schauen nach oben und beobachten die Bewegungen. Zuerst nur, um nicht von herabfallenden Kastanienhüllen getroffen zu werden.
Dann aber mit staunendem Blick verweilend.
Denn das Blätterdach ist überwältigend schön. Leuchtend grün, mit ein paar gelben Blättern dazwischen. Große, beeindruckende Blätter, deren Farben in der Sonne noch intensiver leuchten.

Am Ende des Aufstiegs biegen wir auf den Weg ab, der uns wieder nach unten führen wird. Es ist der Weg, den die Kinder lieben, um auf weichem Sandboden nach unten zu rennen, und an der Kreuzung stolz auf mich zu warten und mir zuzurufen, dass sie zuerst da waren.
Doch dieses Mal hält meine kleine Tochter kurz inne. Ihre kleinen Hände streichen durch das Heidekraut, ihr Blick ist nach oben gerichtet.
„Mama, hier sind gar keine großen bunten Blätter mehr, hier ist nur dieses Blumenkraut und ganz andere Bäume.“
Mein Herz geht auf. Ich freue mich über ihre achtsame Beobachtung der Umgebung. Dann rennen beide juchzend los.

Ich laufe den Weg langsam entlang und denke zurück an das leuchtende Grün und Gelb der Kastanienbäume auf dem Weg unseres Aufstiegs.
Hier schaue ich auf das im Gegensatz dazu geradezu unscheinbare Grün der Kiefernnadeln in den Baumkronen und das gedeckte Grün der Heidebüsche am Wegesrand.
Im Winter wird das Bild ein anderes sein. Dann ist das jetzt unscheinbar wirkende Grün das Highlight in ansonsten eher brauner Umgebung.
Es kommt auf die Referenz an. Darauf, womit wir etwas vergleichen.
Darauf, womit wir uns selbst vergleichen.
Ich lade dich ein zu einem kleinen Gedankenexperiment:
Was ist dein ganz persönlicher Grünton? Was ist deine Einzigartigkeit?
Leuchtest du farblich deutlich und immerzu direkt sichtbar für die Umgebung, in der du dich bewegst?
Oder ist dein Grünton ein gedecktes Grün, das manchmal erst auf den zweiten Blick sichtbar wird? Dafür mit Konstanz und Beständigkeit.
Oder bist du beides? Leuchtend grün zu bestimmten Anlässen. Zu anderen Zeiten dagegen bedeckt und erst auf den zweiten Blick sichtbar. Und ist dieser Wechsel immer passend für dich?
Ich lade dich ein, sei achtsam, wie du dich nach Außen präsentierst.
Sei achtsam mit dir selbst und vertraue auf deinen für dich passenden Farbton, der deinem Rhythmus, deiner Tages-, Monats- oder jahreszeitlichen Form entspricht.
Vertraue auch auf die bedeckten, die leisen Farbtöne.
Vertraue darauf, dass du sichtbar sein wirst. So oder so.
Vielleicht genau dann, wenn du gerade nicht damit rechnest.
Was erkannt werden wird, ist, dass dein Farbton sich für dich zu diesem Zeitpunkt, in dieser Situation stimmig und natürlich anfühlt.
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